Faktencheck: Nein, Mario Müller hatte keinen Zugang zum Bundestag, aber...
... das macht es nicht viel besser. Ein Faktencheck.
Im Zuge einer weiteren Veröffentlichung von Correctiv wurde gestern bekannt, dass der Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Jan Wenzel Schmidt (AfD) – Mario Müller – ebenfalls am Potsdamer Geheimtreffen zu den Vertreibungsplänen teilnahm.
Müller ist mehrfach vorbestraft und war lange Zeit in einflussreicher Position der vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären Bewegung (IB) tätig, so t-online.
Mario Müller: Mit privilegierter Zugang zu Informationen
Im September 2022 berichtete die WELT ebenfalls über den Mitarbeiter von Jan Wenzel Schmidt. Dieser beantragte zur damaligen Zeit einen Ausweis für Mario Müller, um Zugang zu den Räumlichkeiten des Bundestages zu erhalten. Der Bundestagsausweis wurde Müller damals nach Prüfung und als die Hintergründe zu ihm bekannt wurden, nicht erteilt.
Im Beitrag der WELT heißt es dazu:
„Auch wenn Müller keinen Hausausweis erhalten hat: Über seine Anstellung bei einem Abgeordneten hat der Rechtsextreme nun privilegierten Zugang zu Informationen, eingestuften Dokumenten und Interna aus dem Parlament. Dagegen hat die Bundestagsverwaltung keine wirksamen Mittel.“
Müller hat keinen Zugang zum Bundestag
Auf Social Media geht derweil das Gerücht um, dass Müller weiterhin Zugang zum Bundestag habe. Auf Anfrage gab ein Pressesprecher des Bundestags mir gegenüber an: „Der von Ihnen genannte Herr Müller besitzt keinen Bundestagsausweis und könnte die Liegenschaften nicht einmal als Gast betreten.“
Welche weiteren Einflussmöglichkeiten der Bundestag indes nach den jüngsten Recherchen von Correctiv noch auf den Mitarbeiter von Jan Wenzel Schmidt hat, wird sich indes vermutlich im Verlauf der nächsten Zeit zeigen müssen.